Wiborada – die Geschichte

Meine Geschichte der Wiborada: Die Ursprünge des Namens liegen in den zwei althochdeutschen Wortbestandteilen wip für «das Weib» und rat für «der Rat», also «Weiberrat». Als ich für eines meiner Bücher die Geschichte der ersten weiblichen Heiligen der katholischen Kirche studiert hatte (sie war unweit meines damaligen Wohnortes eine Inklusin in St. Gallen und als Heilkundige mit hellseherischen Fähigkeiten tätig), beschloss ich, diesen Namen wieder auferstehen zu lassen. Für das, was ich dir mit meinem Wissen und meinen Talenten heute anbieten kann: Einen «Weiberrat».

Ihre Geschichte

Wenn dich die Geschichte der «Original-Wiborada» interssiert: Es gibt natürlich in Google die offiziellen kirchlich geprägten Dokumentationen. Ich habe ihre Geschichte in einem Buch neu geschrieben. Und ihr ein Gesicht gegeben, von einer gebildeten Frau, die das alte Wissen in sich trug und zu ihrer Lebzeit zwischen den Welten stand. Sie wurde in eine Zeit geboren in der die damals «heidnische» Welt noch präsent und die neue christliche noch jung war (Ende des 9. Jahrhunderts). Sie wurde im Jahre 1047, also rund 120 Jahre nach ihrem Tod, als erste Frau heilig gesprochen. (Das Wort „heilig“ stammt von dem altdeutschen Wort „helgen“ ab und bedeutet so viel wie „zueigen“ oder auch „zugehörig“.) Man hatte sie nicht übersehen können. Denn bereits zu Lebzeiten war sie eine Heilerin gewesen. Eine Seherin. Eine Schamanin. Viele Menschen, vor allem Frauen, suchten ihren Rat. Doch selbst nach ihrem Tod wollte der Pilgerstrom nicht abreissen. Die Menschen verehrten sie und erhofften sich weiterhin Heilung und Wunder. Die Kirche nutzte diese Macht für sich, indem sie Wiborada anerkannte.

Wir wissen, dass es ab ca. 1450 die ersten Hexenverfolgungen gab. Doch bereits lange vorher gab es bereits eine öffentliche Diskreditierung sämtlicher Heilkundiger, Schamanen und Wissender durch die Kirche. Nachweislich musste sich auch Hildegard von Bingen bereits im 12. Jahrhundert rechtfertigen, dass sie keine Hexe sei. Der Klassenkampf hatte jedoch bereits Jahrhunderte vorher mit der Ausrottung und Verfolgung sämtlicher keltischer und germanischer Schamanen begonnen. Ein Klassenkampf, dem bis ins 19. Jahrhundert unzählige Heilkräftige und uraltes Wissen zum Opfer fielen. Wiborada wäre mit ihren Kräften von derselben Kirche, die sie heilig gesprochen hatte, als Hexe verbrannt worden.

Im Dazwischen – drei Welten / drei Zeiten.

Der erste Teil dieses Buches handelt von Wiborada. Zwischen den Welten in der damaligen Zeit. Der «heidnischen» und der «christlichen». Die Geschichte entspricht aber auch zweier Welten aus meinem Leben. Meiner Prägung in der Neuzeit durch Emanzipation, Wissenschaft und Fortschritt. Und meinem Drang, das uralte, noch vorhandene Wissen zu erforschen, zu verstehen und wieder auferstehen zu lassen.

Der zweite Teil handelt von meiner Urgrossmutter im ersten Weltkrieg. Maria. Sie hat mir wohl die nordafrikanischen Gene vermacht, die somit weitere «zwei Welten» in mir entstehen liessen: Die Welt der nordeuropäischen Kultur und die der nordafrikanischen.

Der dritte Teil handelt von meiner Auswanderung aus der Welt der heutigen deutschen/schweizerischen Kultur in die marokkanische. Zwei heute so gegensätzliche Welten, die doch uralte gemeinsame Wurzeln haben. Auch durch die Vandalen, ein germanisches Volk, das im 5. Jahrhundert Nordafrika besiedelt hat.

Ich selbst – immer Dazwischen