Entdeckungen und ein Fazit

Ich entscheide über meine Gedanken und damit meine Gefühle, die durch die Gedanken ausgelöst werden. Mir das bewusst zu machen, ist meine Aufgabe. Damit mich die niedere Frequenz, meine Ängste etc. nicht beherrschen. Ich mache sie durch die Aussen-Perspektive sichtbar. Meine Gedanken und Gefühle, das bin nicht ich. Sie sind nur ein Teil von mir. Gespeist aus der Vergangenheit und deren Interpretation. Ich selbst habe den Hut auf!

Reaktionen auf das Aussen (innerhalb von Milli-Sekunden) entheben mich der Aufgabe selbst aktiv zu werden und meine Gedanken zu kontrollieren – selbst zu entscheiden. Ich reagiere spontan. Aber ich kann trotzdem versuchen zu entscheiden, ob ich reagiere. Oder ob ich an meinem Kurs noch einmal etwas ändere. Ich habe die Macht!

Wichtig ist es jedoch, zu seinen Gefühlen – egal wie negativ sie sind – auch zu stehen. Sie zu sehen. Nicht zu verleugnen. Es wäre, wie einen Teil von sich selbst zu verleugnen. Alles an mir ist gut! Wenn ich auch die negativen Gefühle sichtbar mache – sie mir eingestehe, kann ich sie auch liebevoll verabschieden. Mich mit ihnen versöhnen. Es ist nicht nur die Kontrolle mit dem Verstand, sondern auch die Akzeptanz und die Wahrnehmung mit dem Herzen, die sie letztendlich verblassen lassen. Machen wir sie nicht sichtbar, arbeiten sie weiter im Verborgenen und haben Macht über uns, unser Leben und unsere Entscheidungen.

Entwürdigung im Alltag

Entwürdigung des anderen kommt oft dadurch, dass der ‹Agressor› sich besser stellt, besser fühlt, es besser weiss oder besser kann. Den anderen klein zu machen ist vllt eine alte Angst, selbst klein zu sein, im Stich gelassen zu werden, alles alleine machen zu müssen, es alleine zu schaffen, was man nicht alleine schaffen kann. Man baut auf den anderen, dass er seinen Part in der Gemeinschaft übernimmt. So wie man es selbst tun würde oder erwartet. Erwartung setzt ein bestimmtes Ergebnis voraus.
Man sieht den anderen nicht mit seinen eigenen Möglichkeiten und Werten, sondern drückt ihm die Erwartung von sich selbst auf. Der andere kann aber diese Erwartungen ggf. nicht erfüllen. Er ist er, du bist du.

Aber ist die Erwartung nach Gemeinschaft und geteilten Aufgaben zu viel?

Auch ich habe entwürdigt. Ich war so oft enttäuscht und habe durch Vorwürfe, durch schlechte Laune und «Weglaufen» A. den Alltag mit mir verdorben. Es wurde mir klar. Ich musste etwas ändern. Schliesslich war meine Antwort auf meine Enttäuschung: Ich mache lieber alles alleine. Eben nur das was ich selbst hinbekomme. Damit muss ich nichts mehr erwarten. Ist doch gut oder? Wenn ich dann wirklich noch etwas erhalte, ist es ein Geschenk. Doch A. wurde nicht mehr gebraucht. Damit fühlte er sich seiner Rolle enthoben. Unsicherheit war der Preis.

Bestimmte Lebensmodelle, auch Arbeitsmodelle sind auf Gemeinschaft und auf Leistung entsprechend der Erwartungen bzw. dem erwarteten, erforderlichen Ziel/Ergebnis ausgelegt. Menschen, die diese Erwartungen/Leistung nicht erfüllen können, werden wieder rausgekickt (z. B. beim Arbeitgeber). Haben sie kein Recht, so genommen zu werden, wie sie sind?

In einer Gemeinschaft muss das Geben und Nehmen ausgeglichen sein. Aber die Erwartungen (von wem eigentlich?) entscheiden über die Waagschale. Kann ich den anderen so lassen wie er ist, muss ich meine Erwartungen evtl. herunterschrauben und einfach akzeptieren, dass das gesteckte Ziel mit diesem Menschen so nicht zu erreichen ist. Vielleicht nur alleine oder mit anderen.
Kann man als derjenige, der den fehlenden Ausgleich anprangert, es umgehen, den anderen klein zu machen?

Vielleicht fühlt der andere sich nicht klein, sondern einfach nicht so angenommen wie er ist, was ja auch der Realität entspricht. Hier ist auch die Kommunikation entscheidend.

Die Art der Kommunikation ist entscheidend, wie der andere sich fühlt und reagiert.

Ist die Äusserung von Enttäuschung und Frustration geprägt, greifen hier alte Ängste und ein Vorwurf entsteht. Dieser hat nicht mehr nur mit der Waagschale zu tun, sondern ist ein Angriff.

Man spricht den anderen schuldig. Er wird für die eigene Emotion verantwortlich gemacht. Und natürlich verantwortlich für das nicht erreichte Ziel, dessen exakte Erreichung vielleicht gar nicht wirklich wichtig gewesen wäre. (Warum war das Ziel nur in dieser Form richtig? Das wäre eine Frage, die der Zielvorgebende sich selbst beantworten müsste. Ebenfalls, um Verantwortung für seine Gedanken und Gefühle zu übernehmen.)

Aber, anstatt dass man das Ziel hinterfragt und eventuell abwandelt, macht man den anderen klein (Das habe ich anfangs gemacht. Das hat meine Mutter schon gemacht. Das hat Ash gemacht. Und sein Vater).

Der andere kann sich verteidigen. Vielleicht fühlt er sich auch selbst nur klein, aufgrund eigener alter Ängste und Traumata. Er kann es auch erdulden. Er kann sich Mühe geben, doch etwas mehr den Erwartungen zu entsprechen und die Beweggründe des anderen zu verstehen (Lerne die Wunden deines Gegenübers zu sehen. Dann kannst du selbst entscheiden, ob dich das Geäusserte trifft).

Oder, wenn er das nicht kann, sich zu verabschieden. Manche tun das nach innen (wie heute mein Vater). Wenn sie keine Lösung im Aussen finden.

Mein persönliches Fazit – für den Moment 😉

Was aber, wenn es eigentlich nicht um die Ausgewogenheit des Gebens und Nehmens geht, sondern um etwas ganz anderes? Als ich das Ziel verändert habe, um nicht mehr enttäuscht zu werden, habe ich den anderen ausgegrenzt. «Wenn du mir nicht hilfst, unser Ziel zu erreichen, dann suche ich mir ein eigenes Ziel.» Ich war also nicht in der Lage ein gemeinsames anderes Ziel zu finden. Seine Versprechen suggerierten mir immer wieder das gemeinsame Leben als Ziel – wir schaffen das. Seine Taten bewiesen mir das Gegenteil. Ich kam mit meinen Erwartungen und seinem Erfüllungsgrad nicht klar. Er gab, was er konnte. Es reichte mir nicht. Also musste ich mich trennen. Von dem gemeinsamen Ziel. Wenn aber meine Antwort eigentlich nur einem alten Trauma entspringt? Dem des alleingelassen werdens? Er hat mich nie allein gelassen. In meinen Erwartungen und Bedingungen, ja. Aber nicht physisch. Nicht, wenn ich ihn wirklich brauchte. Nur emotional hat er mich allein gelassen. Immer noch Öl ins Feuer meiner Erwartungen an LIEBE gegossen. Im Alltag hat er mir immer wieder bewiesen, dass er mich nicht liebt. Zumindest nicht so, wie ich geliebt werden wollte (mit all meinen alten Ängsten). Muss er das? Nein. Es ist auch nur ein Versprechen, das ich mit meiner Hoffnung genährt habe. Es ist aber auch nicht seine Aufgabe, es mir zu beweisen. Ich muss mir selbst beweisen, dass ich mich liebe. Hätte ich mich ausreichend geliebt, wäre er von Anfang an nicht so anziehend für mich gewesen, oder? Er versprach mir von aussen eine Wiedergutmachung meines Defizits. Ich muss mich selbst heilen! Er war wichtig, um meine Ängste zu erspüren und mich selbst zu erkennen! Und er schenkte mir seine Magie und die bedingungslose Liebe – für den Moment!

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